In den beiden Veranstaltungen zur frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung für das geplante Straßenbauprojekt Nordumgehung Itzehoe am 1. bzw. 7. November 2018 wurde dazu aufgefordert, sich durch eigene Überlegungen in das Projekt einzubringen.
Aus meiner Sicht gibt es kein vernunftbegründetes Argument, an der in den Veranstaltungen präsentierten Trassenführung festzuhalten. Zu groß wäre der Schaden, welchen die Natur dadurch nehmen würde; zu gering die davon erhoffte Auswirkung auf die beklagte Verkehrssituation in Itzehoe. Auf beiden Veranstaltungen wurde diese Meinung deutlich vertreten.
Wenn die durchgeführte Verkehrszählung zu dem Ergebnis führen sollte, dass eine Nordumgehung für unumgänglich angesehen wird, möchte ich als Alternative einen möglichen anderen Trassenverlauf unterbreiten, welcher am Rande während der Veranstaltungen bereits angeklungen war.
Dieser beruht auf folgenden Überlegungen:
- Dank Fertigstellung der A 20 werden Schwerlast- und Fernverkehr auf der B 206 stark abnehmen und somit auch die Belastung Itzehoes durch den Transitverkehr. Die geplante Trassenführung ab B 206 (Schmabek) wäre also hinfällig.
- Der aus Richtung Norden über die B 77 nach Itzehoe fließende Verkehr wird bereits ab Hungriger Wolf über die Kreisstraße 23 Richtung Hohenaspe zur A 23 gelenkt. Somit wäre auch die weitere vorgesehene Trassenführung ab B 77 (Amönenwarte) Richtung Edendorf überflüssig.
Gründe, welche für diesen alternativen Trassenverlauf sprechen:
- Die bereits existierende Trasse der K 53 kann als Basis für den Ausbau genutzt werden.
- Wesentlich umwelt- und kostenschonender, da kürzere, nicht durch Waldgebiete führende Streckenführung.
- Der Bau einer Lärmschutzwand für Itzehoe-Edendorf ist hinfällig.
- Die beiden schützenswerten Kernräume Itzehoer Stadtforst und Halloh werden nicht getrennt. Somit ist der Bau einer Wildbrücke nicht notwendig.
- Keine verkehrstechnisch problematische Kreuzung der B 206 mit der B 77 in Amönenwarte.
- Die unter besonderem Schutz stehenden Gewässer Storms Teich Bach bzw. Lübscher Bach bleiben unberührt.
- Kompletter Erhalt des Naherholungsgebietes rund um den Storms Teich, inkl. des Radwanderweges ehemalige Bahntrasse Itzehoe - Wrist.
- Das Wasserschutzgebiet von Itzehoe wird lediglich am Rande berührt.
- Fast ebenso ortsnah wie der geplante Trassenverlauf.
- Hohenaspe wird vom Durchgangsverkehr entlastet.
Überlegungen von K.-H. Nörnberg